Katjas

Kattas
 
(Lemur catta)
 
Familie: Lemuren
Gewicht: 3-4 kg
Tragzeit: 132-134 Tage
Lebenserwartung: 20-23 Jahre
Erhaltungszucht: EEP
 
Die Tiere sind 40 bis 50 Zentimeter lang, dazu kommt der bis zu 60 Zentimeter lange Schwanz. Das auffälligste Merkmal ist jedoch der schwarz-weiß geringelte Schwanz. Ihr Fell ist grau bis hellgrau, am Rücken ist es dunkler. Rund um Nase und Augen sowie auf dem Kopf tragen sie eine schwarze Maske. Typisch sind auch das fuchsartige Gesicht, die relativ lange Schnauze und die dreieckigen Ohren.
Kattas klettern und springen durch die Bäume. Sie bewegen sich aber auch geschickt auf dem Boden und können sogar aufrecht stehen. Die Vorderpfoten dienen zum Greifen und Festhalten des Futters. Alle Kattas besitzen an den Unterarmen spezielle Duftdrüsen, die Männchen haben zusätzlich noch an den Oberarmen solche Drüsen.
 
Kattas gibt es nur auf einem kleinen Fleck auf der Welt: Sie leben im Südwesten der Insel Madagaskar östlich von Afrika. In ihrer Heimat bewohnen Kattas die lichten Trockenwälder an den Berghängen. Sie mögen vor allem sonnige Plätze und werden auch „Sonnenanbeter“ genannt.
 
Kattas sind tagaktive Tiere. Sie sind gesellig und leben in Gruppen von 20 bis 30 Artgenossen, ab und zu sind es auch bis zu 50 Tiere. Die Gruppen setzen sich aus mehreren Weibchen, einigen Männchen und den Jungtieren zusammen. Während die Weibchen meist in ihrer Gruppe bleiben, verlassen die Männchen, wenn sie erwachsen werden, ihre Gruppe und schließen sich einer neuen an oder wechseln auch später manchmal von Gruppe zu Gruppe.
 
Das soziale Leben der Kattas hat eine Besonderheit: Bei ihnen sind – anders als bei den meisten Primaten – die Frauen der Boss
Sowohl unter den Weibchen als auch unter den Männchen einer Gruppe gibt es eine bestimmte Rangordnung.
 
Zur Paarungszeit kommt es unter den Männchen zu heftigen Streitereien: Sie drohen sich, und wenn es ernst wird, benutzen sie ihren Schwanz als Waffe: Sie reiben ihn mit dem übel riechenden Sekret aus ihren Duftdrüsen ein, recken ihn empor und schwingen ihn wie eine Peitsche dem Gegner um die Nase. Wer am übelsten riecht, gewinnt, und darf sich mit einem Weibchen paaren.
 
Der Schwanz hat aber noch mehr Funktionen: Klettern und springen die Kattas durch die Bäume, dient er als Balancierstange und als Steuer, sitzen sie in den Bäumen, hängt er lange herunter. Wenn sie über den Boden durchs Gras wandern, halten sie ihn senkrecht nach oben gestreckt – und weil der auffällig geringelte Schwanz wie eine Signalfahne gut zu sehen ist, haben sich die Tiere gegenseitig im Blick und wissen immer, wo ihre Artgenossen sind.
Die Katta-Weibchen einer Gruppe werden alle zur selben Zeit paarungsbereit. So kommen die Jungen alle zu der Zeit zur Welt, in der es die meisten Früchte gibt. Und weil die Weibchen das Sagen haben, bekommen sie und ihre Jungen als erste Futter – so ist ihr Überleben in der kargen Heimat gesichert.
 
Die Weibchen paaren sich mit einem oder mehreren Männchen und bringen nach etwa 134 Tagen meist nur ein Junges zur Welt, selten sind es zwei oder drei. Katta-Babys sind sehr selbständig: Sie haben ein Fell, ihre Augen sind offen, und schon kurz nach der Geburt machen sie die ersten Kletterversuche in den Bäumen.
 
Die ersten beiden Wochen trägt die Mutter das Baby auf dem Bauch, später dann auf dem Rücken umher. Die Kleinen werden sechs Monate gesäugt, probieren aber schon mit einem Monat die ersten Blätter und Früchte. Mit etwa eineinhalb Jahren werden Kattas erwachsen.
Junge Kattas sind nie allein: Neben der Mutter kümmern sich auch andere Weibchen, die selbst keine Jungen haben, um die Kleinen.

Was fressen Kattas?

Kattas sind überwiegend Pflanzenfresser. Ganz oben auf ihrer Speisekarte stehen Früchte.
Aber sie futtern auch Blüten, Blätter, Baumrinde, und sogar Insekten und die Erde von Termitenhügeln.
Weil es in ihrem Lebensraum kaum Wasser gibt, decken die Tiere einen großen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs mit dem Saft der Früchte. Außerdem lecken sie Tau und Regen auf.